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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
29.07.202412:33 Uhr

Erstmals in Griechenland: Ärzteteam der München Klinik Bogenhausen entfernt Lungengewebe an selbständig atmendem Patienten

Europäischer Erfahrungsaustausch im OP-Saal

Vor fünf Jahren ist einem interdisziplinären Ärzteteam aus Thoraxchirurgen und Anästhesiologen der München Klinik (MüK) Bogenhausen ein Quantensprung in der Lungenkrebsbehandlung gelungen: Weltweit erstmals konnten sie in 2019 einer selbständig atmenden Patientin einen kompletten Lungenflügel entfernen. So konnte bei dieser größten aller Lungenoperationen eine künstliche Beatmung erstmals gänzlich vermieden und das Komplikationsrisiko damit deutlich reduziert werden. Während der Eingriff ohne Beatmung in Bogenhausen bei kleineren und komplexen Eingriffen an der Lunge bis hin zur Entfernung eines kompletten Lungenflügels routinemäßig durchgeführt wird, feierte er nun in Griechenland Premiere. Im Rahmen eines Kongresses führte das Bogenhausener Team eine minimal-invasive Lungenresektion an einem selbständig atmenden Patienten in einem Krankenhaus in Thessaloniki durch.

München, 29. Juli 2024. Ende Mai tagte die ISMICS (International Society of Minimally Invasive Cardio-Thoracic Surgery) in Athen. Im Mittelpunkt stand ein wegweisender Eingriff - durchgeführt von einem Team der MüK Bogenhausen unter der Leitung von Prof. Johannes Bodner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie, sowie Prof. Patrick Friederich, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und dem Leitenden Oberarzt der Klinik für Thoraxchirurgie, Dr. Andreas Hiebinger. Das Münchner Team gibt damit seine langjährige und weltweit beachtete Expertise in der besonders schonenden operativen Therapie von Lungenkrebspatient*innen an internationale Fachkolleg*innen weiter.

Minimal-invasiv und ohne Beatmung - schonender für geschwächte Patienten
Das Team entfernte erstmals in Griechenland Lungengewebe an einem spontan atmenden Patienten - und das über einen minimal-invasiven Zugang: „Der Lungenkrebspatient hatte eine deutlich eingeschränkte Herzlungenfunktion und stark entzündetes Lungengewebe“, so Thoraxchirurg Prof. Johannes Bodner. Er erklärt, warum dieser schonende Eingriff gerade für diesen Patienten angezeigt war. „Patienten, die grenzwertig operabel sind, profitieren vom minimal-invasiven Operationszugang und dem möglichst geringen Verlust an Lungengewebe. Wir verzichten zudem bewusst auf eine invasive Beatmung - und damit auf einen zusätzlichen Stressfaktor für die Lunge während der Operation.“ Die künstliche Beatmung stellt gerade bei großen Operationen an der Lunge ein „notwendiges Übel“ dar: sie belastet das durch die Operation ohnehin „gestresste“ Lungengewebe zusätzlich und erhöht dadurch das Risiko für nachfolgende Komplikationen. Außerdem kann der bei Lungeneingriffen größere und speziell gebogene Beatmungsschlauch (Tubus) zu Verletzungen der Atemwege führen. Umso bedeutender ist die Erfolgstechnik der München Klinik Bogenhausen, die eine durchgehend selbstständige Atmung der Patient*innen bei der Entfernung von Lungengewebe bis hin zum kompletten krebserkrankten Lungenflügel ermöglicht. Derartige Eingriffe können damit verträglicher und die Komplikationsrate gesenkt werden. Zudem wird die Operabilität erhöht, da einzelne Eingriffe durch das Verfahren überhaupt erst möglich werden.

Operation wurde live übertragen
Die Operation selbst fand im „Interbalkan Hospital“ in Thessaloniki statt und wurde live ins Kongressplenum nach Athen übertragen und von internationalen Expert*innen moderiert und diskutiert. Die MüK war auch von Seiten der Anästhesiologie mit entsprechender besonderer Expertise vertreten: „Wir führen derartige Eingriffe bereits seit Jahren routinemäßig an ausgewählten Patient*innen an unserem Lungenzentrum der München Klinik Bogenhausen durch, unsere griechischen Kollegen hatten aber bisher keine Erfahrung damit. Eine weiterführende Kooperation wird angedacht“, sagt Anästhesiologe Prof. Patrick Friederich.

Lungenkrebsoperationen werden immer schonender und sicherer
Im interdisziplinären Lungenzentrum der München Klinik Bogenhausen arbeiten die Fachexpert*innen seit langem daran, die operative Behandlung von Lungenkrebspatient*innen so schonend und sicher wie in der modernen Medizin nur möglich zu gestalten. Dabei stellt die Klinik für Thoraxchirurgie ein bundesweit und international anerkanntes Zentrum für Video Assistierte ThorakoSkopie (VATS) dar. Bei dieser besonders schonenden, minimal-invasiven Technik wird der Brustkorb nicht mehr großflächig eröffnet; die Operationsinstrumente werden stattdessen ebenso wie eine dünne Stabkamera, welche das Innere der Brusthöhle auf einen Monitor überträgt, über wenige und sehr kleine Zugänge eingeführt. Während dieses Verfahren bei kleineren Eingriffen und gutartigen Erkrankungen bereits allgemeine Anwendung findet, werden an der Thoraxchirurgie der München Klinik Bogenhausen auch die komplexesten Eingriffe bei Lungenkrebs und anderen Tumoren der Brusthöhle routinemäßig mittels VATS durchgeführt. „Durch das Verfahren der nicht intubierten Lungenchirurgie können wir unserem Anspruch einer möglichst schonenden Patient*innenbehandlung nun noch besser gerecht werden, weil wir dadurch den minimal-invasiven Ansatz auch auf den Bereich der Narkoseführung ausweiten und die Risiken und Nebenwirkungen der Intubation reduzieren können“, so Prof. Bodner. „Dabei haben wir uns von Anfang an vor allem auf jene Patient*innen und Eingriffe fokussiert, bei denen der Verzicht auf die Intubation die größten Vorteile erwarten lässt: bei kleinen Patienten kommt es beispielsweise häufiger zu Komplikationen, da die Luftröhre und der Tubus oft in einem ungleichen Größenverhältnis stehen“, ergänzt Prof. Friederich. Die beiden Chefärzte bzw. Abteilungen haben ihr Ziel erreicht , diese maximal schonende Kombination aus Nicht-Intubation und minimal-invasiver OP-Technik routinemäßig bei allen geeigneten Lungenoperationen anzuwenden und damit das Operationsrisiko und die Belastungen für die thoraxchirurgischen Patient*innen an der München Klinik Bogenhausen noch weiter zu minimieren.

Wegweisend hierfür war der medizinische Durchbruch, als es 2019 erstmals gelang einen kompletten Lungenflügel ohne künstliche Beatmung zu entfernen.

Presseinformation aus 2019:
https://www.muenchen-klinik.de/presse/pressearchiv/news/artikel/weltweite-premiere-in-der-lungenkrebsbehandlung-op-team-der-muenchen-klinik-bogenhausen-entfernt-kom/

Die München Klinik ist mit Kliniken in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und Europas größter Hautklinik in der Thalkirchner Straße Deutschlands zweitgrößte kommunale Klinik und der größte und wichtigste Gesundheitsversorger der Landeshauptstadt München. Die München Klinik bietet als starker Klinikverbund Diagnostik und Therapie für alle Erkrankungen in München und im Umland und genießt deutschlandweit einen ausgezeichneten Ruf – mit innovativer und hoch spezialisierter Medizin und Pflege und gleichzeitig als erster Ansprechpartner für die medizinische Grundversorgung. Rund 110 000 Menschen lassen sich hier im Schnitt pro Jahr stationär und teilstationär behandeln. Mit jährlich über 6000 Geburten kommen hier deutschlandweit die meisten Babys zur Welt. Auch in der Notfallmedizin ist die München Klinik die Nummer 1 der Stadt: Über 130 000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht rund einem Drittel aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. Die hauseigene Pflege-Akademie ist mit rund 500 Ausbildungsplätzen die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern. Als gemeinnütziger Verbund finden in der München Klinik Daseinsvorsorge und herausragende Medizin zusammen und stellen das Gemeinwohl in den Vordergrund: Über die medizinisch-pflegerische Versorgung hinaus gibt es großen Bedarf, der vom Gesundheitssystem nicht refinanziert wird – wie etwa das Spielzimmer für Geschwisterkinder. Und auch die Mitarbeitenden aus Medizin und Pflege, die sich mit ihrer täglichen Arbeit für die Gesundheitsversorgung Münchens einsetzen, können von Zuwendungen in Form von Spenden profitieren – beispielsweise durch die Finanzierung von zusätzlicher Ausstattung, Erholungsmöglichkeiten und Fortbildungen. Dafür zählt jeder Euro.

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Das Ärzteteam der München Klinik Bogenhausen mit den griechischen Kolleg*innen im OP in Thessaloniki. Bildnachweis: München Klinik.

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Das Ärzteteam der München Klinik Bogenhausen mit den griechischen Kolleg*innen im OP in Thessaloniki. Bildnachweis: München Klinik.

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